Pescetarier leben am längsten

Erfahre in unserem Artikel mehr über Pescetarier und eine pescetarische Ernährung

Fisch auf den Tisch! Wer kein Fleisch, dafür jedoch neben Obst und Gemüse viel Fisch isst, soll aktuellen Studien zufolge gesünder und damit auch länger leben als andere Menschen. Pescetarismus heißt diese interessante Ausprägung des maßvollen Vegetarismus. Seine Anhänger, die Pescetarier, verzichten auf Fleisch von warmblütigen Tieren, nicht jedoch auf Nahrungsmittel, wie Milch, Honig oder Milch. Ferner stehen bei den Verfechtern der pesco-vegetarischen Ernährung Fisch und Meeresfrüchte besonders oft auf dem Speiseplan.

Vielleicht hast Du Dich entschlossen, in Zukunft mehr Wert auf Deine Ernährung zu legen? Vielleicht möchtest Du aber auch etwas zum Schutz der Umwelt beizutragen und deshalb auf Fleisch verzichten? Oder Fleisch schmeckt Dir einfach nicht so gut? Dann könnte die Pescetarische (pesco-vegetarische) Ernährung für Dich eventuell eine sehr gesunde und abwechslungsreiche Alternative sein.

DEN Vegetarier gibt es nicht

Entgegen der landläufigen Meinung, dass Vegetarier grundsätzlich auf Fleisch und Veganer auf jegliche Nahrungsmittel tierischen Ursprungs verzichten, gibt es beim Vegetarismus verschiedene Untergruppen mit teilweise gravierend voneinander abweichenden Philosophien:

  • Vegetarier nach der weitläufig verbreiteten Auffassung verzichten auf alle Lebensmittel, die vom toten Tier stammen, also auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Sie essen aber Lebensmittel von lebendigen Tieren, wie Milchprodukte, Eier oder Honig. Diese Art der vegetarischen Ernährung kann auch als ovo-lakto-vegetarische Ernährung kategorisiert werden.
    • Der Ovo-Vegetarier, nimmt neben der rein pflanzlichen Ernährung auch Eier zu sich nimmt.
    • Der Lakto-Vegetarier, ergänzt seinen rein pflanzlichen Speiseplan mit Milchprodukten.
  • Veganer ernähren sich ausschließlich von pflanzlichen Lebensmitteln.
  • Frutarier essen Früchte und Samen. Sie lehnen jedoch pflanzliche Kost ab, wegen derer die Pflanze zerstört werden muss, wie beispielsweise Wurzelgemüse.
  • Pudding-Vegetarier essen kein Fleisch. Allerdings essen sie häufig fleischfreie Fertigkost und Süßigkeiten, so dass diese Art des Vegetarismus seine positiven Effekte auf die Gesundheit verliert.
  • Pescetarier verzehren neben Obst und Gemüse auch Fisch, Meeresfrüchte, Milch, Eier und Honig.

Lebensverlängernder Effekt von Fisch

Es gibt eine interessante Studie eines Forscherteams der kalifornischen Linda University. Sie begleitete sechs Jahre lang eine Gruppe von mehr als 73 000 Siebenten-Tages-Adventisten, welche als religiöse Gemeinschaft einen vergleichsweise gesunden Lebensstil pflegt. Tabak und Alkohol sind tabu, viele sind Vegetarier, manche essen Fleisch und wieder andere lehnen Fleisch vollständig ab, essen jedoch Fisch und Meeresfrüchte.

Für die Forscher bot sich also eine ideale Vergleichskonstellation. Das Ergebnis der Studie war eindeutig: Die Personengruppe mit pescetarischer Ernährung hat eine um 19 Prozent niedrigere Sterbequote (Männer sogar 27 Prozent) als die Fleischesser. Bei den Vegetariern und Veganern betrug die Quote durchschnittlich 12 Prozent. Wer also seinen Speiseplan mit Obst, Gemüse und Fisch bestückt, lebt am längsten.

Entwicklungsgeschichtliche Erklärung

Vor allem Evolutionsbiologen vertreten die Meinung, dass es für den positiven gesundheitlichen Effekt des Pescetarismus durchaus anthropologische Gründe gibt. Schließlich entwickelte sich der zweifüßige Gang des Menschen aus der Notwendigkeit, durch Seen, Flüsse und Küstengewässer zu waten. Dabei fanden die Frühmenschen Muscheln und Fische, die ihnen als wichtige Eiweißlieferanten dienten. Somit war der Fischverzehr schon immer ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung.

Fisch erfüllt biologische Grundbedürfnisse

Das Gehirn des Menschen besteht zu etwa 60 Prozent aus Lecithinen und Kephalinen. Deren Biosynthese basiert auf Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch und anderem Meeresgetier reichlich enthalten sind.

Außerdem dämpfen die Omega-3-Fettsäuren das Entzündungsrisiko im Körper, sorgen für einen stabilen Herzrhythmus und helfen durch bestimmte Hormonbildungen bei der körpereigenen Blutzuckerkontrolle. Diese Effekte wiederum schützen vor Infarkten, Schlaganfall und Diabetes. Der beste Beweis dafür, dass Fisch eine sinnvolle Ergänzung der vegetarischen Ernährung zu sein scheint, sind die Japaner. Hier, wo praktisch jeden Tag Fisch, Gemüse und Obst, aber kaum Fleisch gegessen wird, sterben vergleichsweise sehr wenige Menschen am plötzlichen Herztod oder anderen in Westeuropa häufig auftretenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die pescetarische Ernährung scheint also viele Vorteile gegenüber der fleischfreien, aber auch der fleischhaltigen Ernährungsweise zu haben. Falls Du Dir nicht vorstellen kannst, komplett zum Pescetarier zu werden, kannst Du ja auch mit ein oder zwei Tage in der Woche beginnen. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Ausprobieren!

Bildnachweis: ©Depositphotos_Yuri_Arcurs

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