Der neue Trend auf dem Fitnessmarkt klingt verlockend: Eine 20minütige EMS-Trainingseinheit in der Woche soll ausreichen, um bis zu sechs Stunden herkömmliches Krafttraining zu ersetzen. Ob das tatsächlich möglich ist und was hinter EMS-Training steckt, erfährst du hier.
Was ist EMS-Training?
Obwohl EMS-Training erst in jüngster Zeit Einzug in den Breitensport gehalten hat, ist das Prinzip der Elektromyostimulation (EMS) schon mindestens seit den 1970er Jahren aus dem Spitzen- und Rehabilitationssport bekannt. Heute wird das EMS-Training vermehrt von Otto Normalsportlern zum Abnehmen und zum schnellen Muskelaufbau genutzt.
EMS-Training bezeichnet die Stimulation der Muskulatur über elektrische Impulse. Das heißt, der Impuls, den normalerweise dein Gehirn an die Muskeln sendet, damit diese arbeiten, wird beim EMS-Training von einem externen Gerät an deine Muskeln gesendet.
Aktuell werden im Fitnessbereich zwei Arten von EMS-Geräten mit unterschiedlichen Stromfrequenzen eingesetzt.
- Niederfrequenz und
- Mittelfrequenz
Der überwiegende Teil der Fitnessstudios hat bisher Geräte, die mit niederfrequentem Strom laufen, wie z.B. MihaBodytec. Es gibt aber auch Geräte, die mit mittelfrequentem Strom arbeiten, wie AmpliTrain-Geräte. Hier wird häufig vom EMA-Training (elektrische Muskelaktivierung) gesprochen.
Unabhängig, ob du vom EMS- oder EMA-Training liest, gemeint ist im Grunde das Gleiche: die Stimulierung / Aktivierung der Muskulatur mittels Elektroden als Fitnesstraining zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Optik. Für ein leichteres Verständnis sprechen wir im Folgenden aber einheitlich von EMS-Training.
Wie läuft EMS-Training ab?
Bei den Fitnessstudios, die EMS-Training anbieten, handelt es sich fast immer um sogenannte Mikro- oder Special-Interest-Studios. Diese Fitnessstudios konzentrieren sich mit ihrem Angebot auf eine spezielle Nische und bieten im Falle von EMS-Studios ausschließlich EMS-Training an. Andere Kraftgeräte, Fitnesskurse oder eine Sauna sind in der Regel nicht vorhanden.
Die Fläche dieser Studios ist mit 80 bis 200 m² im Vergleich zu klassischen Fitnessstudios auch deutlich kleiner. Dafür trainierst du hier mit einem festen Termin, allein oder in einer kleinen Gruppe und unter der direkten Aufsicht eines Trainers.
Spezial-Kleidung für das EMS-Training
Beim Training selbst trägst du spezielle Kleidung, die aus zwei Schichten besteht.
- Der Unterziehwäsche und
- den Elektroden
Die Unterziehwäsche ist aus dünner Baumwolle und liegt eng an. Am Körper wird die Wäsche mit Wasser besprüht und durchfeuchtet, damit der Strom aus den Elektroden optimal bei deinen Muskeln ankommt. Aus hygienischen Gründen solltest du deine eigene Unterziehwäsche verwenden, die du meist direkt im Studio kaufen kannst.
Über der durchfeuchteten Unterziehwäsche trägst du die Elektrodenweste und die Arm- und Bein-Elektroden. Diese sollten in den Studios in diversen Größen vorrätig sein und müssen nicht selbst gekauft werden. Die Elektroden sind die Verbindung zwischen deinem Körper und dem EMS-Gerät.
Wie kannst du dir das EMS-Training vorstellen und was ist zu beachten?
Am EMS-Gerät selbst kannst du oder dein Trainer die Intensität des Trainings und der Impulse steuern. Die unterschiedlichen Körperregionen können übrigens unterschiedlich stark angesprochen werden. Du kannst also ganz gezielt deinen Po, die Oberschenkel oder deinen Bauch mittels der Elektroden trainieren.
Wie bei jeder sportlichen Betätigung, solltest du dir auch vor dem EMS-Training von einem Arzt bestätigen lassen, dass du in der Lage bist, diesen Sport auszuführen. Ebenso ist ein aufklärendes Gespräch mit dem Trainer unbedingt zu empfehlen. Mögliche Faktoren, die gegen ein EMS-Training sprechen sind z.B.
- eine Krebserkrankung,
- das Tragen eines Herzschrittmachers oder
- eine Schwangerschaft.
Bitte beachte auch, dass dieser Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat und das Gespräch mit einem Arzt und dem Trainer nicht ersetzt.
Unser Fazit
EMS-Training ist auf jeden Fall einen Versuch wert und kann dir den Einstieg in das Fitnesstraining erleichtern. In dem Video konnte man gut sehen, dass auch EMS-Training anstrengend ist und sich der Trainingserfolg nicht durchs Faulsein einstellt.
Auch hat Herr Dr. Kleinöder schön erklärt, dass EMS-Training in keinem Fall einen aktiven Lebensstil ersetzen kann und du dich neben dem EMS-Training auch anderweitig sportlich betätigen solltest.
Bildnachweis: © Amplitrain®
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