Intelligente Street-Art-Kunst trollt schwedisches Modehaus

H und M Adbusting

Ein Gang durch die örtliche Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Werbeplakaten und vollmundigen Versprechungen und man gewinnt leicht das Gefühl, irgendwo auf dieser Erde müssen Menschen leben, die anders sind als der hierzulande verbreitete homo sapiens: groß, schlank, mit definierten Muskeln und einem strahlenden Zahnpasta-Lächeln in einem perfekt proportionierten Gesicht. Irgendwie einfach „perfekt“. Oder vielleicht doch „zu schön, um wahr zu sein“!?

Der Deutsch-Portugiese Daniel Soares hat mit seiner Street-Art-Kunst auf eine intelligente, aber humorvolle Art darauf aufmerksam gemacht, wie heutzutage in der Werbeindustrie gearbeitet wird: nämlich mit Photoshop.

Er selbst muss es wissen, denn er arbeitet als Art Director in namhaften Agenturen und kennt die Arbeitsweisen daher nur allzu gut. Umso ehrenhafter ist sein Einsatz, um uns zu verdeutlichen, wie die Werbeindustrie unser Verständnis von Schönheit und Realität verzerrt.

Daniel Soares Adbusting H und M
Daniel Soares bei der „Arbeit“
Seine Aktion ist so einfach wie genial: Er holte die überlebensgroßen Plakaten eines großen Textilhändlers quasi zurück an seinen Entstehungsort: den Computerbildschirm. Denn nur wenig, was uns auf den stark bearbeiteten Plakaten mit „überperfekten“ Models gezeigt wird, dürfte der Realität entsprungen sein.

Er ergänzte die Plakate einfach mit einer aufgeklebten Photoshop-Toolbar, um mit einfachen, aber wirkungsvollen Mittel die perfekte Illusion in die Wirklichkeit zu holen.

Nun kann ich mich als Co-Gründerin von Daytraining, natürlich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Denn auch die Fitnessbranche lebt mit von dem Wunsch, den Astralkörpern, denen wir jeden Tag in der Werbung ausgesetzt sind, ein Stückchen näher zu kommen.

Aber genau deswegen finde ich es so wichtig, ein Verständnis dafür zu erzeugen, dass die Körper, die uns auf Werbebannern präsentiert werden, nicht immer der Realität entsprechen. Ich persönliche störe mich auch nicht daran, dass derart unrealistische Schönheiten in der Werbung gezeigt werden, solange vor allem junge Menschen über die Manipulationen durch Photoshop aufgeklärt werden.

Denn so kann man die Werbung als das betrachten, was sie manchmal sogar ist: Kunst. Oder zumindest als künstlich erkennen.

Ich finde die Aktion von Daniel Soares sehr gelungen, da er auf humorvolle Art zeigt, wie unsere Vorbilder auf den Werbeplakaten tatsächlich entstehen, ohne aber besserwisserisch mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Ich wünsche mir mehr davon!

Bilder: Webseite Daniel Soares

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