Ist Fluorid-Zahnpasta schädlich? Wir beantworten diese Frage und verraten Dir, wie Deine Zähne gesund und stark bleiben und Du Karies vermeidest.

Ist Fluorid-Zahnpasta schädlich? Wir verraten, was hinter dem Mythos steckt

Vielleicht hast Du im Internet oder in verschiedenen Gesundheitsmagazinen auch schon einmal die Warnung gefunden, Fluorid-Zahnpasta sei schädlich und sollte nach Möglichkeit gemieden werden. Doch gerade in Zahnpasten findet man in der Regel beigesetzte Fluoride.

Also was ist nun dran an dem Mythos? Wir werden daher die Frage „Ist Fluorid-Zahnpasta schädlich?“ heute mal genauer unter die Lupe nehmen, um die angebliche Schädlichkeit von Fluoriden beurteilen zu können.

Warum ist Fluorid in fast jeder Zahnpasta?

Die Antwort ist ganz einfach: Die Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta gehört zu den wirksamsten Maßnahmen zur Kariesprophylaxe. Zahlreiche hochqualitative Studien sind bisher zweifelsfrei zu dem Ergebnis gekommen, dass sich Fluorid positiv auf die Zahngesundheit auswirkt.

Wer dennoch Angst vor dem beigesetzten Fluorid haben sollte, den können wir beruhigen. Fluoride gehören weltweit zu den am gründlichsten untersuchten Medikamenten und in mehr als 300.000 wissenschaftlichen Studien gab es bisher keine Hinweise darauf, dass eine korrekte Einnahme von Fluorid gesundheitliche Schäden nach sich ziehen könnte.

Im Gegenteil führt die Deutsche Zahnärztekammer den starken Rückgang der Karieserkrankungen unter den Bundesbürgern unter anderem auch auf das regelmäßige Zähneputzen mit fluoridhaltigen Zahncremes zurück.

Warum schützen Fluoride vor Karies?

Um die Wirkung der Fluoride besser verstehen zu können, musst Du zunächst wissen, wie die Zahnoberfläche aufgebaut ist und was beim Essen so alles in unserem Mund passiert. Keine Sorge, wir gehen nicht allzu sehr ins Detail. ;-)

Beim Essen zuckerhaltiger Lebensmittel entstehen im Mund Säuren. Zwar ist der Zahnschmelz, der Deine Zähne von außen schützt, das härteste Material unseres Körpers, dennoch bietet sich aufgrund seiner Struktur eine Angriffsfläche für die Säure.

Die Oberfläche des Zahnschmelzes besteht nämlich aus einer Art Gitter-Struktur, in dessen Lücken sich Mineralien ansammeln und so die Lücken schließen, um den Zahn zu schützen. Säure allerdings greift diese eingelagerten Mineralien an und löst sich aus dem Gitter. Wird nun nicht aktiv dagegen gearbeitet, bildet sich hier ein erstes kleines Loch, aus dem sich Karies entwickeln kann.

Doch Fluorid unterstützt Deinen Körper, dies zu verhindern. Zum einen setzt es sich selbst in den entstandenen Lücken fest, um das Loch wieder zu schließen. Zum anderen hilft es weiteren Mineralien sich ebenfalls in den Lücken einzulagern und bildet eine eigene Schutzschicht über dem Zahnschmelz, um diesen vor der Säure zu schützen.

Fluoride helfen Deinen Zähnen also, sich selbst zu schützen.

Wie nimmst Du ausreichend Fluoride zu Dir?

Die meisten aller handelsüblichen Zahnpasten sind heute mit Fluoriden angereichert, wobei in den Produkten für Erwachsene maximal 0,15 Prozent und in Kinderzahncremes 0,025 bis 0,050 Prozent enthalten sind.

Zur direkten Anwendung gibt es außerdem Fluoridgels und Spülungen, wobei diese aber nur bei sehr kariesanfälligen Zähnen wirklich nötig sind. In der Regel reicht das in der Zahnpasta enthaltene Fluorid, um Deine Zähne optimal zu schützen.

Gemäß einer Leitlinie des Zentrums für zahnärztliche Qualität ist die regelmäßige Zufuhr von Fluorid durch entsprechende Zahnpasten und Mundwässer als wirksamste kariespräventive Maßnahme anerkannt.

Warum heißt es, Fluorid sei giftig?

Untersuchungen zufolge ist die „Giftigkeit“ von Fluoriden ungefähr 10-mal geringer als die von Speisesalz. Fluoridverbindungen bestehen chemisch gesehen aus Kalzium, Natrium und Fluor. Als reines Element wäre Fluor tatsächlich sehr giftig.

Aber genau wie Kochsalz, welches aus den Einzelelementen Natrium und Chlor besteht (Chlor für sich allein ist ebenfalls hochgiftig), wird die Verbindung der verschiedenen Grundsubstanzen vom menschlichen Körper gut vertragen. Mehr noch: Kochsalze und Fluoride sind für den Organismus wichtige Spurenelemente.

Lediglich bei einer sehr starken Überdosierung könnte es zu einer, von den Medien oft zitierten, Knochenfluorose kommen. Hierfür wären jedoch mindestens 10 bis 25 mg Fluorid pro Tag über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren erforderlich.

Unter Verwendung herkömmlicher Fluor-Zahncreme in Verbindung mit fluoriertem Speisesalz oder Mineralwasser sind diese Größenordnungen jedoch bei Weitem nicht erreichbar.

Besonderheiten bei Kindern

Bei Kindern übersteigt die tägliche Fluorid-Aufnahme manchmal die empfohlene Höchstdosis. Daraus ergibt sich in der Regel allerdings nur ein kosmetisches Problem: die sogenannte weißlichen „Schmelzflecken“ auf den Zähnen oder auch Zahnfluorose genannt. Gesundheitliche Nachteile sind allerdings nicht zu befürchten.

Fazit: Ist Fluorid-Zahnpasta schädlich?

Die eingangs gestellte Frage lässt sich also eindeutig beantworten: Fluoridhaltige Zahnpasta ist sicher und schützt wirkungsvoll vor Karies. Du solltest sogar darauf achten, Zahnpasta zu kaufen, die über die maximal zulässige Fluoridanreicherung von 0,15 Prozent verfügt.

Um Deine Zähne langfristig zu stärken und Karies zu vermeiden solltest Du neben einer fluoridhaltigen Zahncreme auch auf die richtige Zahnhygiene achten. Den halbjährigen Kontrollbesuch beim Zahnarzt solltest Du auf jeden Fall wahrnehmen.

Außerdem ist auch die regelmäßige Verwendung von Zahnseide sehr wichtig, um auch die Zahnzwischenräume sauber zu halten. Bei der Zahnseide solltest Du übrigens besser auf die gewachste Varianten verzichten, da sich hier die Wachse zwischen Deinen Zähnen festsetzen können. Es gibt verschiedene Ausführungen von Zahnseide, die sich an den verschiedenen Bedürfnissen ausrichten. Wenn Du unsicher bist, welche Zahnseide Du verwenden sollst, frage einfach Deinen Zahnarzt nach seiner Empfehlung.

Wie ist Deine Meinung zu Fluorid? Wir freuen uns über Deinen Kommentar?

Bildnachweis: ©Depositphotos_monkeybusiness

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