Es ist schon seltsam: Gerade die Tatsache, dass wir in der heutigen Zeit einem Überangebot an Lebensmitteln gegenüber stehen, macht eine gesunde Ernährung so schwierig. Dies erscheint auf den ersten Blick paradox, doch Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass der Mensch nicht darauf programmiert ist, im Überfluss zu leben.
Genau genommen haben wir noch nie in einer Zeit gelebt, in der wir der ständigen Verführung durch Lebensmittel und einem Überangebot an Essen ausgesetzt waren. Im Gegenteil mussten wir eher hungern und damit leben, dass wir essen, wenn gerade ein Wildtier geschossen wurde oder Erntezeit war.
Daher sind wir auch darauf gepolt, möglichst viel Energie durch Nahrung aufzunehmen, wenn Essen verfügbar ist, um so die nächste Hungerperiode zu überleben. Da es diese Hungerphasen aber nicht mehr gibt, laufen wir wie das dicke Kind in Charly und die Schokoladenfabrik durch die bunte Welt und stopfen uns an jeder Ecke die nächste Leckerei in den Mund. Wie das für den Jungen geendet ist, weiß Du vielleicht. Falls nicht, sage ich nur „BOOM“! ;-)
Aber was machen wir nun aus dieser Erkenntnis?
Wir sollten uns bewusst machen, dass nur, weil da draußen überall leckeres Essen auf uns wartet, wir dem Verlangen nach „mehr“ und „häufiger“ nicht nachgeben müssen. Unser Körper ist darauf ausgerichtet, auch mal für ein paar Stunden zu hungern.
Genau genommen kommt er damit deutlich besser klar, als mit einem dicken Essenskloß im Magen. Wir tun unserem Körper (und unserer Hüfte) daher sogar einen Gefallen, wenn wir nicht immer gleich die nächste Mahlzeit nachschieben, nur weil sich ein leichtes „Hungergefühl“ meldet. In der Regel ist es auch mehr der Appetit, den Du spürst.
Öfter mal ein großes Glas Wasser trinken!
Ein kleiner Tipp: Häufig ist es übrigens ein Flüssigkeitsmangel, der sich als Hungergefühl maskiert. Wenn Du also das nächste Mal denkst, Hunger zu haben, obwohl Du eigentlich gerade erst gegessen hast, trinke einfach mal ein großes Glas Wasser. Häufig verschwindet das Hungergefühl nach einigen Minuten von selbst.
Alles essen – Aber alles in Maßen
Wenn wir uns entscheiden, ab sofort gesünder, weniger oder kalorienärmer zu essen, treffen wir häufig vollkommen überzogene Vorhaben. Dann heißt es: „Ab heute esse ich keine Schokolade mehr. Bis ich in meine alten Jeans Größe XXS passe!“ oder „Ab sofort kommen nur noch frisch zubereitete Mahlzeiten auf den Tisch!“ oder, oder, oder.
Die Liste der möglichen Vorhaben ist lang und auch Dir wird bestimmt spontan eines dieser ehrgeizigen Ziele einfallen. Aber diese strengen Einschränkungen sind meist gar nicht nötig und sogar kontraproduktiv.
Denn wenn Du Dir bestimmte Nahrungsmittel selbst verbietest, tust Du Dir keinen Gefallen. Dein Körper benötigt von allem ein wenig. Und auch, wenn das auf den ersten Blick vielleicht überraschend ist, braucht er zum Beispiel auch Fette.
Du solltest diese also nicht kategorisch von Deinem Speiseplan streichen, selbst dann nicht, wenn Du abnehmen möchtest. Am besten ist es natürlich, wenn Du Dich bei den Fetten auf die gesunden ungesättigten Fettsäuren konzentriert, die Du in Fisch, Nüssen, Olivenöl oder Avocado findest.
Die gute Nachricht ist nämlich, dass nicht lediglich ein Lebensmittel darüber entscheidet, ob Du gesund bleibst oder krank wirst. Es kommt vielmehr entscheidend auf die Gesamtzusammenstellung Deiner Nahrung über einen längeren Zeitraum an.
Auch sind Deine Aktivitäten und Deine allgemeinen Lebensumstände mit dafür verantwortlich, ob Du gesund bleibst oder nicht. Das Stück Torte, das Du Dir ab und zu gönnst, wird nicht dazu führen, dass Du Deine Gesundheit riskierst, solange Du Dich ansonsten ausgewogen und gesund ernährst.
Also setze Dich nicht selber unter Druck, indem Du Dir bestimmte Lebensmittel grundsätzlich verbietest, denn dann ist das schlechte Gewissen und der „Rückfall“ vorprogrammiert.
Verbote sind die erfolgreichsten Verführer
Denn was ist für unseren Kopf interessanter als ein Verbot? Bürden wir uns die Last eines strikten Verbots auf, kann unser Kopf häufig nichts anderes, als die ganze Zeit genau daran zu denken.
Nach dem Motto: „Oh, hast Du dieses tolle Stück Torte im Schaufenster gesehen? Es hatte übrigens einen dicken saftigen Schoko-Überzug mit kleinen Zuckerherzchen drauf. Du magst doch Schokolade, oder? Wäre das nicht toll, wenn wir uns das jetzt gönnen würden?!“. Kennst Du das? Manchmal ist unser Kopf nämlich wirklich ein fieses Biest. ;-)
Also gönn Dir Deine Sünden bewusst, so kannst Du Dein Verlangen langfristig im Zaum halten. Studien bestätigen übrigens, dass auf strikte Verbote häufig ungezügelte Fressattacken folgen.
Aber das soll wiederum kein Freifahrtschein für Fastfood, Torte und Schokolade im Überfluss sein. Denn nach wie vor gilt, dass Du neben Deinen Sünden unbedingt auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten sollst.
Eine bestimmte Menge an Kalorien, Vitaminen, Proteinen, Fetten und Spurenelemente ist wichtig, denn eine einseitige Ernährung ist die Wurzel allen Übels. Je abwechslungsreicher Deine Ernährung ist, desto weniger brauchst Du Dich zu sorgen, wenn Du mal zu Hamburger & Co greifst.
Das oberste Gebot einer variantenreichen Ernährung ist, dass Du Dein gesundes Gewicht hältst. Viel frisches Obst, Gemüse und Fisch sind dabei sehr hilfreich, denn in der Vielfalt der Speisen liegt das Geheimnis zur Erhaltung Deiner Gesundheit und Deines Gewichts.
Erspare Dir das Gefühl, „versagt“ zu haben
Setze Dich also niemals durch selbst auferlegte Verbote unter Druck, da diese völlig kontraproduktiv und wenig nützlich sind.
Solltest Du zum Beispiel abnehmen wollen, schaffe Dir gewisse Freiräume. So kannst Du Dir als „Naschkatze“ ruhig mal ein Stück Schokolade gönnen. Auf diese Weise ist es Dir möglich, Deinen reduzierten Konsum als echten Fortschritt zu verbuchen. Und das, ohne Schuldgefühle haben zu müssen!
Hast Du einen tollen Tipp, wie man sich gesund ernähren und böse Fressattacken vermeiden kann? Dann hinterlasse uns einen Kommentar. Wir freuen uns drauf!
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Ich gebe immer den Tipp (auch mir selbst) unter der Woche gut auf seine Ernährung zu achten. Dafür darf man an einem Tag am Wochenende so richtig „reinhauen“ ohne schlechte Gewissen als Schlemmertag :-)
Sehr interessanter Artikel. Ich hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen. Vielen Dank für die tollen Informationen.
Gruß Sandra