Beginnt Dein Körper wirklich erst nach 30 Minuten Sport mit der Fettverbrennung? Wir nehmen den Fitness-Mythos unter die Lupe und erklären, wie Du abnimmst.

Beginnt die Fettverbrennung wirklich erst nach 30 Minuten Sport?

Einer von zahlreichen (Irr)Glauben bezüglich der Fettverbrennung hält sich besonders hartnäckig: „Fett verbrennt man erst nach 30 Minuten Sport!“.

Grund hierfür ist die Meinung, dass der Körper erst nach 30 Minuten Ausdauersport beginnt, die Fettreserven zur Energiegewinnung zu nutzen. Die logische Schlussfolgerung für die Vertreter dieses Mythos lautet daher häufig: „Dann kann ich es ja auch gleich bleiben lassen, denn mehr Zeit habe ich ohnehin nicht.“.

Andere Menschen wiederum vertreten eine sogar noch abenteuerlichere Theorie: „Egal, wie hoch die Trainingsintensität in den ersten 30 Minuten auch ist – Fett verbrenne ich sowieso nicht.“

Wie läuft die Fettverbrennung nun?

Wir wollen dir in unserem Artikel erklären, warum beide Meinungen falsch sind. Außerdem möchten wir dir aufzeigen, warum dein Körper bereits ab der ersten Trainingsminute mit der Fettverbrennung beginnt und wie du dieses Wissen zum Abnehmen nutzen kannst.

Dein Körper nutzt mehrere Energiequellen

Zahlreiche wissenschaftlichen Studien haben längst bewiesen, dass der menschliche Körper nicht so „naiv“ ist, sich bei der Energiegewinnung auf eine einzige Quelle zu verlassen. Schließlich geht es in aller Regel um die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Körperfunktionen.

Die Hauptenergiequellen sind Kohlenhydrate, welche dein Körper in Glukose umwandelt, und Fette. Dabei ist es vollkommen egal, ob sich dein Körper in Ruhe befindet oder ob du ihn hohen Belastungen, wie beispielsweise intensivem Ausdauertraining, aussetzt.

Was sich allerdings ändert ist die anteilsmäßige Zusammensetzung dieser Energiequellen, und zwar abhängig von Art, Intensität und Dauer der körperlichen Belastung.

Ein Körnchen Wahrheit steckt in jedem Gerücht

Wir halten fest: Dein Körper verbrennt vom ersten Schritt an sowohl Kohlenhydrate (Glukose) als auch Fett. Weil nun aber deine Glukosespeicher im Trainingsverlauf immer leerer werden, gleicht er das durch eine erhöhte Fettverbrennung aus.

Aus dieser Gesetzmäßigkeit entstammt auch der Mythos von den „erforderlichen 30 Minuten“. Nach dieser Zeit nämlich läuft die Fettverbrennung auf Hochtouren.

Nun zu dem zweiten Gerücht, nach dem du dich beim Training gar nicht allzu sehr anzustrengen brauchst, um optimal Fett verbrennen zu können.

Es ist zwar richtig, dass du im aeroben Trainingsbereich prozentual mehr Fett als Kohlenhydrate verbrennst. Dein Körper holt sich im sogenannten Fettverbrennungsmodus etwa 80 Prozent der benötigten Energie aus deinen Fettreserven und den Rest aus Kohlenhydraten.

Sobald die Belastung höher wird, ändert sich das Verhältnis und kehrt sich beinahe um. Das heißt, nur noch 20 Prozent der benötigten Energie werden aus Fett und 80 Prozent aus Kohlenhydraten gewonnen.

Aber: Absolut gesehen, verschlingt eine höhere körperliche Belastung auch viel mehr Energie, so dass dein Fettverbrauch bei besonders hartem, intensivem Training letztendlich von der ersten Minute an trotzdem hoch ist. Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, solltest du hierfür allerdings bereits gut trainiert sein.

Was heißt das in puncto Abnehmen?

Auch wenn es sich noch so verlockend anhören mag, Training im Fettverbrennungsbereich lässt sich leider nicht 1:1 mit dem Abbau von überflüssigem Körperfett gleichsetzen. Auch nach 30 Minuten „Einlaufzeit“ nicht.

Wenn du abnehmen möchtest, muss deine Energiebilanz insgesamt stimmen. Du musst entweder deine Ernährungsgewohnheiten ändern und damit die Zufuhr von Kalorien senken oder deinen Kalorienverbrauch durch sportliche Aktivitäten erhöhen. Noch besser funktioniert es, beides geschickt miteinander zu kombinieren, um unterm Strich ein Kaloriendefizit zu erreichen.

Bildnachweis: ©Depositphotos_Ammentorp

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